Zu 98 % fällt sofort das Wort: Wertschätzung. Die Vehemenz des Ausdrucks lässt uns das Projekt langsam und vorsichtig angehen bis Sätze wie diese uns stutzen lassen: „Also ich will, dass meine Mitarbeiter ...“. Oder: „Machen Sie mal, dass meine Mitarbeiter ...“. Oder: „Das kann schon sein, dass die Mitarbeiter das wollen, aber solange ich hier ...!“ Die Kluft zwischen Aussage und Handeln sät Misstrauen. Ohne Vertrauen in die Führung ist 100 % Leistung nicht möglich.
Diese Erfahrung hat uns gelehrt, mit Projektstart Verständnisfragen zu stellen, die heißen: „Ok, Wertschätzung ist also wichtig, wie geht das bei Ihnen?“ Oder: „Gratulation, dass Werte bei Ihnen so hochgeschätzt werden. Welche sind denn die Grundwerte?“ Oder. „Woran erkennen wir, dass ein Wert von allen gelebt wird?“ Die Antworten sind oft undeutlich. Stotternd sucht man nach Worten und Erklärungen. Man merkt es den Menschen an, dass hinter der Aussage zwar eine ehrenwerte Absicht, aber keine klare Vorstellung über die Bedeutung oder ein Umsetzungsplan steht. Zugegeben: „Früher“ war mehr WERT nicht NOT-WENDIG.
Heute schon. Der fahrlässige Umgang mit Werten führt nicht selten zu Kündigungen. Man findet Werte nicht zufällig beim Mittagessen oder Brotzeit und nicht im Führungsseminar auf Anraten. Entscheidend ist nicht eine endlose Liste mit wohlklingenden Worten. Wertschätzung ist eine innere Haltung. Der Ursprung liegt in uns selbst. Welchen Wert messen wir uns und unserer Arbeit bei? Und weiter, welche Werte stärken den Betrieb und Mitarbeiter. Identifizieren Sie erfolgsrelevante Grundwerte nach dem Motto, weniger ist mehr. Sie geben allen die notwendige Orientierung und emotionale Sicherheit. Werden Werte (z.B. Freundlichkeit, Ordnung) von allen gelebt, entsteht automatisch ein stärkendes „WIR-Gefühl“ und die Bindung an den Betrieb.